Anfänge der Lichterkette

1998 · Wie alles begann

Die Republikaner wollen ihre Bundeszentrale von Steglitz nach Pankow verlegen.
Die Immobilie, welche sie mieten möchten, gehörte bis 1938 dem jüdischem Zigarettenfabrikanten Garbaty. Er wurde von den Nazis gezwungen, sein Anwesen zu verkaufen und musste mit seiner Familie aus Deutschland fliehen.


Im Dezember 1998 sind sehr viele Pankower empört und protestieren. Der Einzug der Republikaner in das Gartenhaus soll verhindert werden. Das »forum politicum« vom Rosa-Luxemburg-Gymnasium hat im Dezember eine Anhörung zu dem Thema in der Friedenskirche organisiert.
Andree Leusink hat mit dem Gesprächskreis der Pankower Schulen gegen Rechtsextremismus 6.200 Unterschriften gesammelt.

Neues Deutschland 12/13. Dezember 1998:

Berliner Kurier 16. Dezember 1998:

Mehr als 300 Demonstranten finden sich am 15. Dezember vor der künftigen Bundeszentrale der Republikaner ein. Mit Transparenten und brennenden Kerzen protestierten sie gegen den Einzug der Republikaner.
Die Pankower SPD und die jüdischen Gemeinden haben dazu aufgerufen. Vor allem Schüler der Gymnasien Rosa Luxemburg, Friedrich List ,Carl von Ossietzky und der Realschule „Janusz Korczak“ waren gekommen.“Der Ort könne nicht unangemessener sein“, sagt Andreas Nachama, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Berlins.

1999 · 1. Lichterkette

Trotz der vielen Aktionen konnten die demokratischen Kräfte Pankows leider nicht verhindern, dass die Bundeszentrale der Republikaner am 1. Februar 1999 in das ehemalige Gartenhaus von Garbaty einzog.

Aufruf 22. Dezember 1998:

Am 27. Januar wurde durch ein breites Bündnis zur 1. Lichterkette aufgerufen.
Plakat von Martin Hoffmann:

Berliner Zeitung_Februar 1999

TAZ_Februar 1999

Doch es sollte diesem Einzug etwas entgegengesetzt werden.
Deshalb rief der VVN-BdA zu einer Zusammenkunft verschiedener Parteien und Verbände auf, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Artikel Berliner Zeitung vom 23. März 1999

Zu der Zusammenkunft im Rathaus Pankow kamen mehr als 100 Personen.
Es bildete sich eine Koordinierungsgruppe von Bürgerinitiativen zum Kampf gegen die Ausbreitung rechten Gedankenguts. Ihr gehörten 16 Vertreter von unterschiedlichen Initiativen an, Vertreter des Rosa-Luxemburg und des Ossietzky-Gymnasiums, der Janusz-Korczak-Realschule , der SPD, der CDU, der PDS, der Evangelischen Kirchengemeinde, der Jusos und viele andere .

Diese Koordinierungsgruppe gab sich später den Namen:
»Kommission für Bürgerarbeit Pankow«.

Wir rufen seitdem gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Pankow und dem VVN-BdA-Pankow am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zu den Veranstaltungen der Lichterkette auf.