Garbaty

Der Name Garbaty steht in Pankow nicht nur repräsentativ für das jüdische Leben, sondern auch für soziales Engagement:

  • Im Jahre 1906 entstand das erste Fabrikgelände der Zigarettenfabrik »Garbaty« mit der Zufahrt in der Hadlichstraße, 1913 wurde das Hauptgebäude in der Berliner Straße fertiggestellt, welches später Waisenheim wurde.
  • Bereits 1918 gab es für die Garbaty-Beschäftigten eine Arbeitslosenfürsorge (in Deutschland erst 1927 gesetzlich eingeführt) sowie weitere soziale Einrichtungen für die Arbeiter der Zigarettenfabrik. Die Familie Garbaty unterstützt Wissenschaft und Forschung.
  • Im Zuge der Zwangsarisierung jüdischen Vermögens durch die Nazis wird 1935 die Josef–Garbaty-Stiftung liquidiert, 1938 werden die Fabrik und das Gelände zwangsverkauft.
    Josef Garbaty ist nicht mehr reisefähig und stirbt am 29. Juni 1939 in der Villa, seine Söhne Eugen und Moritz können im Dezember 1938 mit ihren Familien aus Deutschland auswandern.

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  • Am 7. Juni 1999 fand um 18 Uhr in der Aula der Elisabeth-Shaw-Schule (Grunowstraße) eine Veranstaltung statt, zu der die Kommission für Bürgerarbeit Pankow eingeladen hatte. Die Veranstaltung hatte das Thema: »(Um)benennung der Berliner Straße nach Josef Garbaty«.
    Das ist uns leider nicht gelungen, aber am 16. September 2000 erfolgte im Zusammenhang mit der Verlängerung der U-Bahnlinie 2 von der Vinetastraße bis zum S-Bahnhof Pankow und der sich daraus ergebenden Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes die Benennung des Platzes zu Ehren des jüdischen Zigarettenfabrikanten und Berliners Josef Garbaty in »Garbatyplatz«. Die Namensgebung geschah nach dem Festakt zur Eröffnung des U-Bahnhofes Pankow.
  • Am 29. Juni 2002 wurde auf dem Garbatyplatz der Schriftzug »Garbaty«, ein Entwurf der Künstlerin Susanne Ahner, aufgestellt. In Ergänzung dieser Arbeit wurde eine Schrifttafel in den Boden eingelassen, die auf das soziale Engagement des Unternehmers Josef Garbaty verweist.
    Nach dem Abschluss des Baus eines Handels- und Ärztezentrums sind sowohl der Schriftzug als auch die Tafel wieder zu sehen.

Quellen:

  • Flyer der Kommission für Bürgerarbeit Pankow (Einladung zur Bürgerveranstaltung am 7. Juni 1999)
  • wikipedia